Kooperation und Vernetzung erfolgreich gestalten
Seit ihrer Gründung im Jahre 2011 verfolgt die Freiwilligen-Agentur Altmark die kooperative Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und regionalen Akteuren in der Region, um das Engagement zur Stärkung der Gesellschaft in die Breite zu tragen.
Die Haupt- und Ehrenamtlichen der Agentur sind davon überzeugt, dass ein gutes gemeinschaftliches Leben nur gelingen kann, wenn sich Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen mit ihren Kompetenzen und Ressourcen einbringen.
Mit dem bundesweiten Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“, in dem die trisektorale Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung/Politik und Wirtschaft als Kernthema verankert ist, um Engagement fördernde Infrastrukturen zu stärken, verleiht die FAA als Projektträgerin der „Engagierten Hansestadt Stendal“ der Kooperations- und Vernetzungsarbeit eine besondere Dynamik.
So ist z. B. die „Kleine Markthalle“ als zentraler Ort der Begegnung durch das gemeinsame Engagement von Beweohner:innen, der Kommune und von Klein- und Mittelstandsunternehmen aus der Region entstanden. Auch die Ausstattung der Räume, z.B. mit bunten Stühlen, die kreativ von über 200 Menschen aller Generationen gestaltet wurden, bezeugt gemeinschaftliches Tun. Auf die Frage an einen Elektromeister, warum er den Umbau der Kleinen Markthalle ehrenamtlich mit Installationsarbeiten unterstützt hat, kam die pragmatische Antwort: „Na, es muss doch endlich mal etwas Nützliches passieren!“Netzwerkarbeit ist gut und wichtig. Verbindlichkeit wird erreicht, indem man schriftliche Kooperationsvereinbarungen eingeht. Aktuell bestehen solche Vereinbarungen mit dem Theater der Altmark (TdA) Stendal und dem Berufsbildungswerk Stendal gGmbH (BBW). Darin sind die Regeln und Formen der Zusammenarbeit festgelegt. Mit dem TdA haben wir z.B. gemeinsame Projekte und gegenseitige Unterstützung bei der Infrastruktur vereinbart. Aktuell organisieren wir den kostenlosen Besuch ausgewählter Theatervorführungen für Bewohner:innen von Pflegeheimen, was durch eingeworbene Unternehmensspenden finanziert wird. Die Kooperationsvereinbarung wird mit jeder Spielzeit aktualisiert und erneuert.
Die Kooperation mit dem BBW beinhaltet z.B. die Bereitstellung von Praktikumsplätzen, um den Teilnehmenden der jeweiligen Bildungsmaßnahme einen Einblick in die vielfältige Engagementwelt zu geben. Im Gegenzug unterstützt das BBW mit ihrem breiten Spektrum der Ausbildungsberufe und ihren Werkstätten. So wurden neben Tischlerarbeiten u.a. im Rahmen einer Freiwilligenwoche PatchworkSitzpolster für die Fensterbänke der Kleinen Markthalle angefertigt.
Kurzfristige und aktuelle Kooperationen nutzen auch in Krisenzeiten, z.B. jetzt beim Engagement für die Ukraine-Flüchtlinge. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dessen Integrationskoordinator:innen, mit der Kommune und regionalen Unternehmen. Spendensammelaktionen mit Apotheken, Kitas und Privatpersonen sowie die Akquise von Freiwilligen, die beim Einrichten von Wohnungen oder im Spendenlager helfen,sind nur einige Beispiele.Fazit:
Was ist unsere Motivation für Kooperation?
- Kooperation ist Ressourcen schonend, erzeugt oft Synergien und es erwachsen häufig neue Ideen daraus.
Was ist die Motivation der Kooperationspartner?
- Ihr Engagement zeigt unmittelbar Wirkung und es besteht Verlässlichkeit durch klare Absprachen.
Wie gelingt Kooperation?
- Mit Fairness, „auf Augenhöhe“, mit Toleranz, Respekt und Wertschätzung
Was wird für eine Ansprache von lokalen Partnern aus der Wirtschaft empfohlen?
- Es ist wichtig, die Denkweise der Unternehmen zu verstehen und einen Mehrwert für das Unternehmen herauszuarbeiten. Engagement als Haltung ist für Unternehmen existenziell. Dessen sind sich die Unternehmen nicht immer bewusst.
Die Aktiven der FAA beraten sehr gern die Mitglieder und alle Interessierten, wie Kooperationen gelingen können. Übrigens: auch nicht gelingende Kooperationen, die durchaus vorkommen, muss man aushalten können.